Vom Maschinenbau-Ingenieur zur Psychologie ist eine mehrteilige Blogserie, wo ich meine persönliche Lebensgeschichte und meinen beruflichen Werdegang von der Kindheit bis heute in 7-Jahres-Abschnitten beschreibe. Warum mache ich das? Weil ich intuitiv das Gefühl habe, dass man mich dadurch besser versteht, was meine Philosophie heute ist und auf welcher Grundlage sie basiert. Meine Ausführungen können auch anderen Menschen dienlich sein beim Meistern von aktuellen Herausforderungen, die das Leben mit sich bringt. Falls sich jemand angesprochen fühlt, bin ich offen und freue mich über Rückmeldungen.

Erfindergeist und Kreativität – ist das in der DNA angelegt?

Gemäss den Erzählungen von meinen Eltern habe ich schon als kleiner Bub Autos gezeichnet, die mit Müll als Treibstoff angetrieben wurden, das war so Mitte der 70er Jahre. Ich konnte mich stundenlang mit Zeichnen verweilen und bin darin komplett aufgegangen.

Ich hatte das Glück, in einer behüteten und ländlichen Umgebung aufzuwachsen. Geboren bin ich in Oberwil, einem kleinen Dorf und Vorort von Zug in der Zentralschweiz. Ich konnte ausgiebig spielen mit meinen Kameraden. Unser Einzugsgebiet erstreckte sich von den Waldrändern am Fusse des Zugerbergs über die Äcker, die sich in das hügelige Gelände schmiegten, bis hin zum Zugersee, der die Nord-Süd-Achse unserer Gemeinde beschloss. Dazwischen erstreckte sich die Nord-Süd-Alpen-transversale Eisenbahn, die Zürich mit Mailand (Milano) durch den Gotthard verbindet.

Mitte der 70er Jahre zogen wir nach Zug an die nord-östliche Stadtgrenze im Rötelquartier. Eigentlich in der Verlängerung zum bisherigen Wohnsitz, immer noch unterhalb des Zugerbergs, der sich über mehrere Kilometer parallel zum Zugersee erstreckt. Die Gegend ist auch hier ländlich und man fühlt sich sehr naturverbunden obwohl wir uns auf städtischem Grund befanden. Den Begriff Stadt muss man an dieser Stelle relativieren. Als Kantonale Hauptstadt zählte Zug um 1976 ca. 20’000 Einwohner. Der Kanton aber auch die Stadt Zug, war immer noch von vielen bäuerlichen Betrieben umgeben. Im Quartier begrüsste man sich namentlich und reichte sich die Hand. Hielt an für ein kurzes «Hallo wie geht es dir?». Die Migros fuhr mit dem «Migros-Wagen» ein Mal pro Woche in unser abgelegenes Quartier und meine Mutter konnte mit zwei Kindern im Schlepptau ohne Bus und Auto bequem in unmittelbarer Nähe zum Haus, Esswaren und Verbrauchsgüter für den täglichen Bedarf einkaufen.

Industrie 3.0 – in den frühen 80er Jahren boomt die Massenfertigung in der Schweiz

Allen voran war die Landis und Gyr der Stolz und das herausragende Flaggschiff der Zuger Industrie. Weit über die Landesgrenze hinaus, waren die elektromechanischen Zähler für ihre Präzision, Robustheit und Langlebigkeit, auch unter widrigen Bedingungen sehr geschätzt und verbreitet. Auch die Verzinkerei Zug heute bekannt unter dem Namen V-ZUG AG war und ist heute noch, weit über die Kantonsgrenze in der ganzen Schweiz ein Aushängeschild. Und dort wo heute ein grosses Einkaufscenter «Metalli» mitten in der Stadt steht, wurden früher im Geschirrwerk, Töpfe und Pfannen hergestellt. Heute erinnert nur mehr der Name an die einstige Fabrik im Stadtzentrum. Auch mein Vater machte zuerst im Geschirrwerk und dann in der Verzinkerei Zug Karriere als junger Ingenieur.

Zentrale Werte entwickeln sich schon in jungen Jahren

Die Welt war für mich geprägt von einem sehr harmonischen und tragenden Umfeld und wir konnten uns dank der guten Führungsposition meines Vaters im klassischen Sinne ein Mittelstands-Leben leisten. Mein Leben war geprägt von Spiel, Sport, Schule, Familie und Freunden. Ich verbrachte viel Zeit in der Natur und ich bin sorglos und behütet aufgewachsen. Mit den Kollegen verbrachte ich viele Stunden in den nahen gelegenen Wäldern, wo wir unbeobachtet manchen Streich ausheckten und Mutproben bestehen durften, was schon in meiner frühen Entwicklung meinem Wunsch nach Ausprobieren, Entdecken, Selbstbestimmung und Gestaltungsfreiraum ausgiebig entsprach.

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Mein Buch: Führen und Coachen im Change-Prozess, Mit Vertrauen, Empathie und Wertschätzung, Versus Verlag, Zürich 2019

Andreas Blättler

Andreas Blättler

Dipl. Ing. FH, MAS Wirtschaftsingenieur HSLU

Ich bin Coach, Projekt-Moderator und Autor.
Ich unterstütze KMU Unternehmer bei der Unternehmensintegration und Nachfolgeregelung.
Sowie Führungskräfte mit Reflexions-Coaching zur Standortbestimmung und Potenzialanalyse mit Massnahmenplan.

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